Die Gegend um Bad Vilbelist wegen ihrer fruchtbaren Ackerböden und ihres günstigen Klimas altesSiedlungsland. Sie ist seit Jahrtausenden ununterbrochen besiedelt gewesen. Dienachgewiesenen frühesten Bewohner waren in der Jungsteinzeit die Bandkeramiker
, die an den hochwasserfreien Abhängen der Nidda und Nidder in Vilbel,
Dortelweil, Gronau und Massenheim ihren festen Wohnsitze hatten. Um die
Zeitwende besetzten die Römer das Land, zahlreiche Hofgüter und
insbesondere die große römische Badeanlage in der Nähe des Bahnhofs Bad
Vilbel-Süd mit einem reichhaltigen Fundmaterial vermitteln uns einen Einblick
in den hohen Kulturstand jener Zeit. In der zweiten Hälfte des ersten
Jahrtausends begann die fränkische Besiedlung und die Anlage dörflicher
Niederlassungen.
Zwischen den Jahren 774
und 786 werden die Orte Vilbel, Dortelweil, Gronau und Massenheim erstmals
urkundlich in Schenkungen an das Reichskloster Lorsch genannt, von da an liegen
schriftliche Nachweise über die Dörfer und die Stadt vor.
Das
damalige Vilbel, das anfänglich nur aus einigen Höfen bestand, entwickelte sich
in den folgenden Jahrhunderten zu einem geschlossenen Ort. Infolge der
politischen Zersplitterung nach der Stauferzeit kamen die Dörfer zu verschiedenen
Herrschaften. Vilbel wurde 1255 zwischen Hanau und Falkenstein, später zwischen
Hanau und Mainz, mit der Nidda als Grenze, zweigeteilt. Dortelweil kam um 1292
zur Freien Reichsstadt Frankfurt; Gronau und Massenheim gehörten zum
Herrschaftsgebiet des Gerichtes Bornheimer Berg und kamen im 15. Jahrhundert
zur Grafschaft Hanau. Alle Gemeinden hatten sehr schwer unter den Einwirkungen
des Dreißigjährigen Krieges, der Kriege des 18. Jahrhunderts und der
Napoleonischen Kriege zu leiden und erholten sich von diesen Schicksalsschlägen
erst im 19. Jahrhundert, als sie in das damalige Großherzogtum Hessen und in
die preußische Provinz Hessen-Nassau eingegliedert wurden.
Auch die beiden Weltkriege forderten große Opfer von der Bevölkerung.
Zahlreiche Gefallene und erhebliche bauliche Zerstörungen im Ortsgebiet von
Vilbel waren zu beklagen. Die Aufnahme von Heimatvertriebenen, die Schaffung
neuer Wohnungen und Schulen, der Ausbau der Stadt durch große Siedlungen, die
Erstellung von Kinderspielplätzen, von Sportanlagen u.a. waren einige der
vordringlichsten Aufgaben der Gemeinde in den letzten Jahrzehnten.
1971 und 1972 wurden im Zuge der Gebietsreform die Nachbarorte Gronau,
Dortelweil und Massenheim nach Bad Vilbel eingemeindet. Die Stadt ist mit ihren
Mineralquellen, High-tech Unternehmen sowie Dienstleistungs-, Handwerks- und
Industriebetrieben ein wesentlicher wirtschaftlicher Faktor in der südlichen
Wetterau vor den Toren Frankfurts.