Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
fasten Sie? Und wenn ja, was fasten Sie? Diese Frage begegnet uns allen seit letzter Woche bis Ostern. Ursprünglich bedeutete Fasten, dass man auf Fleisch verzichtet hat. Die Klassiker des Fastens heutzutage sind wahrscheinlich der Verzicht auf Süßigkeiten und auch der Verzicht auf Alkohol. Aber im Grunde kann man so ziemlich alles fasten. Dabei müssen es nicht einmal Lebensmittel oder Dinge sein, auf die man verzichtet.
Wie wäre es beispielsweise mal mit einem„Pessimismus-Fasten“? Bis Ostern üben wir uns alle einmal in Optimismus und
lassen negative Denkweisen einmal sein. Die Bahn kommt wieder zu spät? Okay,
dann gönne ich mir noch einen Kaffee und warte auf die nächste Bahn. Überall
Baustellen, nichts funktioniert mehr richtig? Ich sehe das anders: Die Stadt
entwickelt sich, um fit für die Zukunft zu sein und wenn alles abgeschlossen
ist, wird auch schon wieder alles funktionieren.
Dieses Fasten ist für Sie zu kompliziert? Na gut, dann
fasten wir eben einfach Bequemlichkeit. Nach der Arbeit lümmeln wir uns nicht
mehr auf das heimische Sofa, sondern ziehen Sportklamotten an und bewegen uns. Am
Wochenende lassen wir die gemütliche Jogginghose im Schrank, ziehen uns
schicker an und gehen mit Familie und Freunden essen. Der schöne Nebeneffekt,
man wird nicht nur geselliger, sondern tut seinem Körper auch etwas Gutes. Man
könnte es fast „Stress-Fasten“ nennen.
Auch das ist nichts für Sie? Dann vielleicht eben doch die
angesprochenen Klassiker: kein Fleisch, keine Süßigkeiten, kein Alkohol. Es
muss ja nicht alles drei sein, aber eines davon sollte man schon schaffen.
Dabei ist das Fasten eben auch immer ein Beitrag zur körperlichen und geistigen
Gesundheit, also durchaus etwas, das man nicht nur in den sechs Wochen zwischen
Aschermittwoch und Ostern tun sollte.
Überraschenderweise hält das Fasten bei denen, die es
wirklich tun, auch länger als die berühmten guten Vorsätze zu Jahresbeginn.
Vielleicht ist das so, weil man das Ende stets im Blick hat. Vielleicht ist es
aber auch so, weil es eben doch eine so lange Tradition hat und Menschen seit
Jahrhunderten im Fasten geübt sind.
Für welches Fasten Sie sich auch immer entscheiden, ziehen
Sie es durch und überlegen Sie doch einmal, ob nicht der eine oder andere Tipp
aus diesem Text es nicht sogar wert ist, auch nach Ostern damit weiterzumachen.
In diesem
Sinne grüßt Sie herzlich
Ihr Magistrat der Stadt Bad Vilbel
Veröffentlicht: | 22.02.2024 |